VPI Sachsen

Geschichte der VPI-Sachsen

Nachdem die Prüfingenieurinnen und Prüfingenieure für Baustatik in Sachsen schnell nach der friedlichen Revolution im östlichen Teil Deutschlands per Gesetz im Jahr 1990 den Status der Selbstständigkeit bekamen, verdichtete sich mit dem Wandel der Prüftätigkeit zu beliehenen Freiberuflern das Interesse an einer geeigneten Organisationsform und Berufsvertretung. Sehr bald bestand ein guter Kontakt zur damaligen Bundesvereinigung der Prüfingenieure für Baustatik, 1998 umbenannt in Bundesvereinigung der Prüfingenieure für Bautechnik e.V. (BVPI), und so wurde bereits Ende 1990 in Sachsen als erstem Land der damals neuen Bundesländer die Landesvereinigung der Prüfingenieure für Bautechnik in Sachsen e.V. (LVPl Sachsen) gegründet.

Bundesweit war Sachsen dann auch 1998 Vorreiter bei der Einführung des Prüfingenieurs für Brandschutz und machte damit den Weg frei für eine gleichwertige Aufnahme dieses neuen Fachbereichs in den Landesverband und damit in den Bundesverband.

Am 15.04.2002 wurde auf der Mitgliederversammlung der LVPl Sachsen beschlossen, die Bewertungs- und Verrechnungsstelle der Prüfingenieure für Bautechnik in Sachsen – BVS Sachsen GmbH einzurichten. Daraufhin erfolgten am 15.11.2002 die Gründung und notarielle Eintragung und am 01.01.2003 nahm die BVS Sachsen GmbH ihre Tätigkeit in Dresden auf.

Geschichtliche Entwicklung

1990 Gründung der Landesvereinigung der Prüfingenieure für Bautechnik in Sachsen e.V. (Vorsitzender bis 2006: Prof. Dr. Ing. habil. Bernd Dressel).

1998 Einführung des Prüfingenieurs für Brandschutz

ab 2000 Jährlich stiftet die Landesvereinigung der Prüfingenieure für Bautechnik in Sachsen den Günther-Grüning-Preis.

2002 Gründung der Bewertungs- und Verrechnungsstelle der Prüfingenieure für Bautechnik in Sachsen – BVS Sachsen GmbH.

2006 Prof. Dr. Ing. Wolfram Jäger wird zum Vorsitzenden und Prof. Dr. Ing. habil. Bernd Dressel zum Ehrenvorsitzenden der Landesvereinigung der Prüfingenieure für Bautechnik in Sachsen gewählt.

2017 Andreas Forner wird zum Vorsitzenden der Landesvereinigung der Prüfingenieure für Bautechnik in Sachsen gewählt.

Das Prüfingenieurwesen in Deutschland

Das deutsche Überwachungssystem hat seinen Ursprung in Preußen. Dort hatten zunächst allein die Gemeinden die Verantwortung für die Erteilung von Baugenehmigungen. Sie mussten bei einem Bauantrag die Übereinstimmung mit den vielfältigen gesetzlichen Bestimmungen wie Nachbarrecht, Wasser- und Abwasserrecht sowie Standsicherheit kontrollieren und das Bauen selbst überwachen.

Die Gemeinden konnten diese Aufgaben ohne Beteiligung von Sonderfachleuten erfüllen, solange einfache Konstruktionen mit bewährten Bauverfahren und mit bewährten Baumaterialien zu bearbeiten waren. Diese Aufgaben wurden von technischen Kräften der Baupolizei wahrgenommen.

Anfang des 20. Jahrhunderts führte das Streben nach größeren Spannweiten, neuen Bauarten und wirtschaftlicheren Bauweisen zu statisch schwierigeren Konstruktionen, bei denen die Standsicherheit nicht mehr nur aus handwerklicher Erfahrung heraus oder mit Hilfe von Faustformeln beurteilt werden konnte, sondern mit wissenschaftlichen Ansätzen.

Im Jahre 1905 lehnte ein Kreisbauinspektor die Prüfung einer statischen Berechnung ab, weil ihm die erforderlichen Kenntnisse fehlten. Diese Entwicklung war der Anstoß für die Einrichtung bzw. Einschaltung besonderer Prüfstellen für die Prüfung von statischen Berechnungen „schwieriger" Bauvorhaben.

Um aber nicht immer mehr Spezialisten für die immer größere Zahl von Sonderkonstruktionen vorhalten zu müssen, und um die umfangreichen Erfahrungen freischaffender, unabhängiger Bauingenieure, zum Wohle der Allgemeinheit zu nutzen, veranlasste der Preußische Minister für Volkswohlfahrt durch Erlass vom 03.12.1926 die Institution der „Prüfingenieure für Baustatik".

Seit dieser Zeit hat sich die Tätigkeit des Prüfingenieurs ständig weiterentwickelt.
1942 wurde erstmals eine einheitliche Regelung von allen Bundesländern übernommen. 1960 wurde die Bundesvereinigung der Prüfingenieure für Baustatik als Interessenvertretung aller Prüfingenieure in Deutschland gegründet, die 1998 in Bundesvereinigung der Prüfingenieure für Bautechnik umbenannt wurde. 1999 wurden erstmals Prüfingenieure für Brandschutz bzw. vorbeugenden baulichen Brandschutz in die Vereinigung aufgenommen.